‚embedded‘ holt das Beste aus der Bohne

‚embedded‘ holt das Beste aus der Bohne

Kaffeemaschine für das Internet der Dinge

Der Begriff ‚Machine-to-machine‘ (M2M) ist im Deutschen allgemein gebräuchlich, auch wenn es sich nicht nur um Maschinen im eigentlichen Sinne handelt, die dabei miteinander kommunizieren: jeder Automat, jedes noch so kleine Gerät kann Statusmeldungen von sich geben, um die Planungen für andere Geräte zu unterstützen.

Die Lösung für Nespresso integriert 
Hard- und Software mit einer dedizieten Verbindung zum mobilen Daten dienst von Orange. (Bild: Sierra Wireless)

Die Lösung für Nespresso integriert
Hard- und Software mit einer dedizieten Verbindung zum mobilen Daten dienst von Orange. (Bild: Sierra Wireless)


So kann man bereits Beispiele für M2M bei intelligenten Stromzählern für ‚Smart Metering‘, bei der Verkehrsüberwachung sowie der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten in der täglichen Anwendung finden. Auch der sprichwörtliche Kühlschrank, der sich zukünftig mit dem Kaffeeautomat darüber austauscht, ob für den Latte Macchiato noch genügend Milch vorhanden ist, ist nicht mehr allzu ferne Zukunftsmusik. Die Basis für die Entwicklung von Anwendungen für das ‚Internet der Dinge‘ ist bereits vorhanden, in der Praxis werden die Möglichkeiten jedoch noch selten genutzt. Dabei gehen M2M-Systeme über die reine Dokumentation von bestimmten Zuständen weit hinaus. Sie schaffen die Voraussetzung dafür, dass intelligente Maschinen oder Objekte Veränderungen ihrer Umgebung wahrnehmen und daraufhin selbstständig und intelligent reagieren. Dies ist beispielsweise besonders im Bereich Sicherheit wichtig, beim Einsatz von Videoüberwachungen auf öffentlichen Plätzen sowie in der Logistik. Die Technik der Rundumvernetzung kann jedoch schnell an ihre Grenzen stoßen, wenn die Ausrüstung mit Sensoren, Kameras und Übertragungstechnik das Budget übersteigt oder keine unterbrechungsfreie Stromversorgung die Verbindung mit dem Festnetz garantiert.
Die M2M-Lösung basiert auf der AirVantage M2M Cloud-Plattform und dem programmierbaren Modem AirLink (TM) GL6100 von Sierra 
Wireless. (Bild: Sierra Wireless)

Die M2M-Lösung basiert auf der AirVantage M2M Cloud-Plattform und dem programmierbaren Modem AirLink (TM) GL6100 von Sierra
Wireless. (Bild: Sierra Wireless)

Fragen zur Internetfähigkeit

Die Internetfähigkeit der Maschinen bzw. Geräte wirft darüber hinaus weitere Fragen auf. Was geschieht mit den gesammelten Daten? Sind sie auch ausreichend vor dem Zugriff Unbefugter geschützt? All das sind Bedenken bezüglich der Sicherheit der übertragenen Daten und dem Schutz der Privatsphäre, die gerade in Deutschland immer wieder intensiv diskutiert werden. Embedded Systeme haben dennoch längst den Alltag erobert und sind an der Steuerung fast aller mobilen Geräte von heute in irgendeiner Form beteiligt. Das führte zur Entwicklung eines ernstzunehmenden Wirtschaftsfaktors: 2012 lag der Umsatz mit Embedded Systemen in Deutschland bei rund 20Mrd.E#und er stieg insgesamt um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei bestehen die Systeme im Allgemeinen aus winzigen Prozessoren, etwas Speicher sowie Software und kommen z.B. in medizinischen Geräten, Stromzählern, Autos, Handys, Waschmaschinen, Routern und Fernsehern vor. Mehr als 98% aller Prozessoren, die man in Computern oder Tablet-PCs vermuten würde, stecken in solchen Embedded Systemen. Im Rahmen des vielzitierten ‚Internet der Dinge‘ haben Embedded Systeme somit die vierte Industrie-Revolution angestoßen – die der intelligenten Produktion. Der Datentransfer von Gerät zu Gerät stellt einen Paradigmenwechsel dar. Kommunikation von Maschine zu Maschine bedeutet auch, dass das Vertrauen in die Systeme durch hohe Sicherheitsauflagen gewährleistet sein muss. Datenschutz ist hier nur ein Aspekt. Um persönliche Daten geht es in dem genannten Beispiel mit intelligenten Kaffeemaschinen nicht.

M2M-Lösung für Kaffeemaschinen

Wann wer welchen Kaffee brüht, steht nicht im Zentrum des Interesses bei der M2M-Lösung, die für Nestlé einen Schritt in Richtung Serviceverbesserung und effizienteren Kundenservice bedeutet. Hier handelt es sich um die Unterstützung des Kerngeschäfts. Die Nestlé Nespresso SA mit Hauptsitz in Lausanne bietet in Aluminiumkapseln portionierten Kaffee und ist in fast 60 Ländern mit mehr als 8.000 Mitarbeitern vertreten. Im Jahr 2012 bediente das Unternehmen weltweit rund 300 Boutiquen. Die zum Nahrungsmittelkonzern Nestlé gehörende Firma stattet seine Nespresso-Kaffeemaschinen mit einer Remote-Management-Lösung aus. Dazu nutzt sie eine umfassende M2M-Cloud-Plattform und Hardware-Lösung, die Sierra Wireless zusammen mit dem Kommunikationsanbieter Orange Business Service, Anbieter von kabellosen Datennetzwerkservices für Kaffeemaschinen, entwickelt und integriert hat. Nespresso vernetzt so die Kaffeemaschinen in Restaurants, Hotels, Büros und Luxusboutiquen und ermöglicht damit eine erhebliche Verbesserung des Kundenservices, denn nach dem Verkauf einer Maschine ist eine umfassende, zeitnahe und lückenlose Nachbetreuung möglich. So muss nicht immer gleich ein Serviceteam anrücken, wenn die Kaffeemaschine eine Meldung sendet. Die Maschine gibt per Mobilfunk den aktuellen Status durch, sobald die Bohnen aufgefüllt werden müssen oder die Entkalkung ansteht. Die lückenlose Dokumentation über diese Vorgänge erleichtert dem Serviceteam von Nespresso die Wartung der Kaffeemaschinen erheblich und der Besitzer kommt so in den Genuss reibungsloser Serviceabläufe.

Über Funk auf dem Laufenden

Die Lösung beinhaltet ein programmierbares Modem, das die Nespresso-Kaffeemaschinen überwacht und dabei betriebliche und geschäftliche Daten über das Mobilfunknetzwerk an die angeschlossene Plattform schickt. Das Modem ist mit einer Embedded SIM ausgestattet, um zu gewährleisten, dass die Stabilität und die Leistungsfähigkeit für die für Kaffeemaschinen charakteristischen Vibrationen, Temperaturen und Druckgefälle ausreichen. Nespresso verfügt über eine weltweite M2M-Lösung und ein Single Software-Interface, um den technischen Support sowie die Geschäftskundenservices für Kunden weltweit zu optimieren. Die End-to-End-Lösung integriert die Hard- und Software mit einer dedizierten Verbindung zum mobilen Datendienst von Orange. Dadurch wird der Einsatz und die Bedienung von vernetzten Kaffeemaschinen in allen Regionen, die Nespresso bedient, vereinfacht. Die Anwendungen zur Kaffeemaschinenüberwachung, die in die professionellen Nespresso-Maschinen integriert sind, fragen regelmäßig Betriebs- und Leistungsdaten jeder Maschine aus der Ferne ab. Zudem behalten sie den Überblick über Entkalkungs- und andere Wartungsmaßnahmen und alarmieren die Technikmitarbeiter, sobald ein Eingreifen notwendig wird. Die Anwendungen lassen sich auch nutzen, um Einstellungen an der Maschine, wie Wassertemperatur- und Druckregelungen vorzunehmen. Jegliche Kommunikation der Geräte, Services und Nutzer im End-to-End-System wird über sichere Leitungen übertragen, sodass kein unbefugter Zugriff möglich ist. Für die Kunden von Nespresso vereinfacht sich durch den Einsatz der M2M-Lösung die Nutzung der Kaffeemaschine. Der Verbrauch der Kapseln wird sogar unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Sorten beobachtet. Sobald der Vorrat zu Ende geht, wird automatisch Nachschub bestellt, wobei sich die vorherige Sortenwahl auf die Bestellung auswirkt.

Sierra Wireless Ldt.
www.sierrawireless.com

Das könnte Sie auch Interessieren