Neue Perspektiven: Out-of-Band-Manageability

Fujitsu stattet Embedded-Mainboards mit
Überwachungssoftware von AMI aus

Neue Perspektiven: Out-of-Band-Manageability

Fujitsu Technology Solutions achtet bei der Entwicklung seiner Embedded-Mainboards sehr darauf, Out-of-Band-Manageability zu unterstützen, weil diese für Embedded-Anwendungen von besonderer Bedeutung ist. Durch seine neue Technologiepartnerschaft mit American Megatrends Inc. (AMI) eröffnet Fujitsu den Anwendern umfassendere Möglichkeiten für das Out-of-Band-(OOB)-Management.

AMI verfolgt den Ansatz, alle Informationen auf einen Blick zugänglich zu machen, weshalb MegaRac XMS für die Fernanalyse und -konfiguration von Systemen eine zentrale Konsole bereitstellt. (Bild: Fujitsu Technology Solutions GmbH)

AMI verfolgt den Ansatz, alle Informationen auf einen Blick zugänglich zu machen, weshalb MegaRac XMS für die Fernanalyse und -konfiguration von Systemen eine zentrale Konsole bereitstellt. (Bild: Fujitsu Technology Solutions GmbH)


Kiosklösungen und Digital-Signage-Systeme sind zwei besonders prägnante Beispiele für unbemannte Embedded-Anwendungen, für die OOB-Management ein Muss ist. Wenn das Betriebssystem abstürzt oder sich abschaltet, z.B. aufgrund eines Stromausfalls, sollte es möglich sein, das System von einem anderen Ort aus zu analysieren, neu zu konfigurieren und wieder zu starten, unabhängig von der Funktion des Betriebssystems. Als Hersteller von industrietauglichen Systemboards für den 24/7-Dauerbetrieb in anspruchsvollen Umgebungen, z.B. in heißen oder kalten Außenbereichen, hat es sich Fujitsu Technology Solutions auf die Fahne geschrieben, alle relevanten Systemmanagement-Protokolle zu unterstützen. Dies erlaubt es den Nutzern, Geräte mit Fujitsu-Mainboards in das OOB-Management-System ihrer Wahl einzubinden.
Das Mini-ITX-Mainboard D3003-S von Fujitsu, auf der Grundlage von Dash mit dem Server-Management-Plug-in SX von MegaRac XMS überwacht, wurde in dem Industrie-PC verwendet, den AMI auf der Embedded World 2013 zeigte. (Bild: Fujitsu Technology Solutions GmbH)

Das Mini-ITX-Mainboard D3003-S von Fujitsu, auf der Grundlage von Dash mit dem Server-Management-Plug-in SX von MegaRac XMS überwacht, wurde in dem Industrie-PC verwendet, den AMI auf der Embedded World 2013 zeigte. (Bild: Fujitsu Technology Solutions GmbH)

Gesucht: Eine umfassende Plattform

Es gibt keine einzelne Software für die Systemwartung, die alle speziellen Anforderungen von Embedded-Systemen erfüllt und sich somit als Industriestandard etabliert hätte. Deshalb mussten Designer und Administratoren bisher stets projektbezogen entscheiden, welche Tools sie einsetzen. Zwar gibt es sowohl von AMD wie von Intel Prozessoren, die über die Voraussetzungen für Out-of-Band-Manageability verfügen. Trotzdem ist es nicht einfach, eine umfassende Softwarelösung zu finden, mit der man die entsprechenden Schnittstellen in der alltäglichen Praxis ansprechen kann. Das weit verbreitete Dash-Protokoll wird von beiden großen Prozessorherstellern genutzt, die vPro-Plattform von Intel hat darüber hinaus noch das proprietäre iAMT (Active Management Technology) zu bieten. Dash, kurz für ‚Desktop and mobile Architecture for System Hardware‘, ist ein Standard für das Client-Management, den die Distributed Management Task Force (DMTF) entwickelt hat. Sie wurde 1992 von führenden Unternehmen aus der IT-Hardware-Branche gegründet. Dash ist für webbasierte Fernwartung konzipiert und beruht auf DMTF Web Services for Management (WS-Management). Dass WS-Management im Februar 2013 von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) als internationaler Standard anerkannt wurde, unterstreicht die Bedeutung von Dash im Markt. Trotzdem waren Anwender, die auf der Basis von Dash eine Software-Architektur für die alltägliche Systemwartung aufsetzen wollten, bisher ziemlich auf sich allein gestellt. Aus dem Wunsch heraus, den Nutzern seiner Mainboards eine möglichst umfassende Unterstützung bei deren Design-in und Wartung zu geben, war Fujitsu Technology Solutions auf der Suche nach einer OOB-Management-Lösung, die sich speziell für die Bedürfnisse von Embedded-Anwendungen auf allen einschlägigen Plattformen eignet. Das Resultat ist eine neue Technologiepartnerschaft mit American Megatrends Inc. (AMI), einem weltweit führenden Anbieter von Bios-, Fernwartungs- und Netzwerkspeicher-Technologie. Fujitsu empfiehlt sowohl für seine Desktop- als auch für seine Industriemainboards den Einsatz der Management-Lösung MegaRac XMS von AMI. Die DVD mit Treibern und Tools, die mit jedem Fujitsu-Board geliefert wird, enthält bereits eine Version von MegaRac XMS mit vollem Funktionsumfang für eine begrenzte Anzahl von bis zu drei Netzknoten.

Dass die D3003-S-Serie als Erste für den Einsatz innerhalb der MegaRac-XMS-Architektur optimiert wird, hat u.a. den Grund, dass die Boards aus dieser Serie als komplette Kit-Lösung aus Mainboard, Mini-ITX-Gehäuse und Zubehör erhältlich sind. (Bild: Fujitsu Technology Solutions GmbH)

Dass die D3003-S-Serie als Erste für den Einsatz innerhalb der MegaRac-XMS-Architektur optimiert wird, hat u.a. den Grund, dass die Boards aus dieser Serie als komplette Kit-Lösung aus Mainboard, Mini-ITX-Gehäuse und Zubehör erhältlich sind. (Bild: Fujitsu Technology Solutions GmbH)

Zentrale Konsole für das komplette System

AMI verfolgt den Ansatz, alle Informationen auf einen Blick zugänglich zu machen, weshalb MegaRac XMS für die Fernanalyse und -konfiguration von Systemen eine zentrale Konsole bereitstellt. Der Anwender profitiert dabei vor allem von einem hohen Arbeitskomfort. Eine entscheidende Voraussetzung dafür ist die Plattformunabhängigkeit von MegaRac XMS. Es ermöglicht Out-of-Band-Management über Dash genauso wie über iAMT. Doch nicht nur über diese beiden Protokolle, sondern auch aus Asset-Management- und Host-Provisioning-Systemen können Daten in die MegaRac-XMS-Software eingespeist werden. Das bedeutet auch, dass repetitive Aufgaben, die auf vielen einzelnen Maschinen ausgeführt werden müssen, automatisiert werden können. Dadurch gewinnt der Administrator Zeit, die ihm dann für andere Aufgaben zur Verfügung steht. Ursprünglich wurde MegaRac XMS im Hinblick auf die Verwaltung von Servern in unternehmensweiten Netzwerken entwickelt. Deshalb wartet die Software mit einer ganzen Reihe von Funktionalitäten auf, die über Out-of-Band-Management im engeren Sinn hinausgehen. Dazu zählen z.B. die Überwachung des Systemzustands (mit Alarmfunktionen), die Fernsteuerung mit Gegenüberstellungen von Sensoren und Variablen, und die Ferninstallation von Software und Patches. Ein weiterer Vorteil der Software von AMI ist ihr modularer Aufbau. Für die Steuerung von Servern und Embedded-Systemen dient das Server-Management-Tool (SX), aber MegaRac XMS kann auch erweitert werden durch Plug-ins, mit denen sich virtuelle Maschinen (VX), der Stromverbrauch (PX) und Client-Rechner (CX) verwalten lassen und auch In-Band-Management (HX) möglich ist. Die Tools ermöglichen somit nicht nur einen ganzheitlichen Blick auf alle Embedded-Systeme an entfernten Standorten, sie ermöglichen Unternehmen auch die Verwaltung unterschiedlicher Geräte – Kioske, digitale Schilder, aber auch Server und PC-Arbeitsstationen – mit ein und derselben Technologie. Dies erlaubt eine effizientere Gestaltung von Arbeitsabläufen und eröffnet Potenzial für die Einsparung von Lizenzkosten.

Fahrplan für die Implementierung

Durch die Partnerschaft mit AMI möchte Fujitsu Technology Solutions zusätzlichen Nutzwert für seine Kunden schaffen und diese noch stärker bei der Arbeit mit den Mainboards unterstützen. Auf der Embedded World 2013 zeigte AMI neben anderen Lösungen auch einen Industrie-PC auf Basis des Mini-ITX-Main- boards D3003-S von Fujitsu, der auf der Grundlage von Dash mit dem Server-Management-Plug-in SX von MegaRac XMS überwacht wurde. Dass Fujitsu für diese Mini-ITX-Boards einen AMD-Embedded-G-Series-Chipsatz auswählte, hat wesentlich damit zu tun, dass dieser Dash-fähig ist. Die Atom-Plattform, die Intel im selben Preissegment anbietet, unterstützt dagegen kein Out-of-Band-Management. Durch die Entscheidung für die AMD Embedded G-Series konnte Fujitsu hier ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit der geforderten Out-of-Band-Manageabil-ity in Einklang bringen.

Kit mit Systemmanagement -Software

Dass die D3003-S-Serie als Erste für den Einsatz innerhalb der MegaRac-XMS-Architektur optimiert wird, hat aber noch einen weiteren Grund. Die Boards aus dieser Serie sind als komplette Kit-Lösung aus Mainboard, Mini-ITX-Gehäuse und vielfältigem Zubehör erhältlich. Der zugrunde liegende Servicegedanke von Fujitsu wird dadurch, dass das Kit jetzt auch eine Systemmanagement-Software umfasst, konsequent weitergedacht. Darüber hinaus ist MegaRac XMS für eine ganze Reihe weiterer Fujitsu-Mainboards erhältlich. Die auf verschiedenen Intel-Chipsätzen basierenden Boards D3076-S (iQ67), D3161-B (iQ77), D3128-B (iC602) und D3222-B (iQ87) unterstützen Dash und iAMT/vPro ebenso wie die Industriemain- boards D322x-S, die Fujitsu seit Juli 2013 ausliefert. In all diesen Fällen profitieren die Anwender von der langjährigen Erfahrung, die Fujitsu mit beiden Protokollen hat. So unterstützt Fujitsu in seinen Business-PCs bereits seit neun Generationen iAMT/vPro. Diese bis ins Detail reichende Erfahrung ist nicht zu unterschätzen, denn dass ein Hersteller Mainboards mit iAMT/vPro anbietet, bedeutet nicht immer, dass sie in der Praxis auch auf Anhieb funktionieren. Anwender der Embedded-Mainboards von Fujitsu profitieren somit gerade von der Design-in-Kompetenz, die sich Fujitsu über die Jahre erworben hat. Zudem ist MegaRac XMS von AMI eine Software, die sich sowohl für Desktop- wie für Industrieanwendungen eignet.

Weitere ManagementFunktionen

Während MegaRac XMS nun ein komfortables Tool für das Out-of-Band-Management bereitstellt, will Fujitsu für die Verwaltung von Systemen bei laufendem Betriebssystem künftig seine eigene Management-Software DeskView anbieten. Ferner hat Fujitsu eine Vielzahl von Systemmanagement-Features entwickelt, die bereits heute zum Lieferumfang der Mainboards gehören. So wird beispielsweise der sichere Betrieb der Mini-ITX-Boards D3003-S1, D3003-S2 und D3003-S3 durch mehrere Spezialfunktionen gewährleistet. Diese Modelle basieren auf der AMD-Embedded-G-Series-Plattform und werden eingesetzt, wenn höchste Zuverlässigkeit in anspruchsvollen Umgebungen wie beispielsweise einem erweiterten Temperaturbereich gefragt ist. Typische Einsatzbereiche sind Kiosk, POS und Digital Signage sowie Automation, Videoüberwachung und Medizintechnik. Eines der von Fujitsu selbst entwickelten Managementfeatures ist der Watchdog. Er kontrolliert das Betriebssystem und den Boot-Prozess und veranlasst bei Problemen einen Neustart oder eine Abschaltung. Der System Management Controller wiederum überwacht das Temperaturniveau und reguliert die Lüfter unabhängig vom Betriebssystem und der CPU. Das Software-Tool System Guard unterstützt die Visualisierung und Einstellung der Parameter für den System Management Controller. Des Weiteren sollen künftige Mainboard-Generationen von vornherein für die bestmögliche Einbindung in die MegaRac-XMS-Umgebung entwickelt werden.

Fujitsu Technology Solutions (FTS)
www.ts.fujitsu.com

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