Individuallösung für innovative Kommissioniersysteme
Modernisierung eines Embedded-PC-Systems
In der heutigen stark vom Wettbewerb geprägten Zeit benötigt der Handel perfekt abgestimmte Logistikprozesse, damit sich der Warenfluss reibungslos und gewinnbringend für alle Beteiligten gestaltet. Seit Jahrzehnten plant und realisiert der Logistikexperte SSI Schäfer maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand. Durch den technologischen Fortschritt und die Forderung nach immer effizienteren und komfortableren Lösungen musste das bisher eingesetzte Embedded-PC-System modernisiert werden.
Die Kompetenz in den Bereichen Ergonomie, Arbeitsplatzsysteme, Fördersysteme und Lagerautomation macht den Logistikexperten SSI Schäfer zu einem sehr guten Ansprechpartner für die Integration von manuellen oder halbautomatischen Kommissionier-Arbeitsplätzen. Durch die konsequente Verwendung von standardisierten Komponenten aus dem Baukasten ist ein zuverlässiger Betrieb gewährleistet. Mit dem zu modernisierenden Embedded-PC-System werden bei SSI Schäfer die Fördertechnik sowie Handling- und Kommissioniersysteme betrieben sowie der ergonomisch optimierte Komissionierarbeitsplatz ‚Pick-to-Tote‘. Dieser Arbeitsplatz, der speziell für die Behälter-Kommissionierung konzipiert wurde, gestaltet die ‚Ware-zum-Mann‘-Kommissionierung besonders effizient. Durch klare Bedienerführung und Lichtgitterüberwachung der Zielstellen wird hohe Kommissionierqualität gewährleistet. Optionale Funktionen beinhalten Anwendungen für effiziente Lagerverdichtung und Inventur. Mit den ergonomics@work! Arbeitsplätzen von SSI Schäfer kann eine Leistungssteigerung von bis zu 500% im Vergleich zu Mann zur Ware Kommissioniersystemen erreicht werden; bei einer Qualitätssteigerung um das 20fache. Der Arbeitsplatz wurde neben ökonomischen Gesichtspunkten mit Fokus auf optimale Ergonomie gestaltet. So ist es z.B. auch körperlich benachteiligten Menschen möglich, hier zu arbeiten.
Synergieeffekte nutzen
Da insbesondere für Kommissionierautomaten und -systeme sowie für die Ergonomie am Arbeitsplatz Buslaufzeiten generell ein kritisches Thema sind, sollten bei der Neuauflage des Embedded-PC-Systems Synergieeffekte genutzt und drei CAN-Schnittstellen eingerichtet werden, um drei Geräte bedienen zu können. Zusätzlich sollte ein leistungsstärkerer Prozessor eingesetzt werden, um ein Bottleneck bei der Bedienung der drei CAN-Schnittstellen zu vermeiden. Den richtigen Partner für dieses Projekt fand man in der Fima Comp-Mall, Spezialist für industrielle PC-Technik. Comp-Mall stellt sich durch ganzheitliches Verstehen auf jeden Kunden und jedes Projekt individuell ein. Durch aktiven und offenen Dialog werden die technischen Features aber auch die Versorgungsanforderungen bestimmt. In der Ermittlung werden unter anderem Fragen nach dem geplanten Produktlebenszyklus (kundenseitig), Liefer- und Ersatzteilkonzept sowie sonstigen Leistungen rund um das Projekt gestellt. Auch marketingrelevante Intensionen können in die Lösungsfindung eingebunden werden.
Lange Verfügbarkeit
Ein besonderes Augenmerk wird auf das End-of-Life Management gelegt. Denn in den Anforderungsprofilen vieler Kunden sind Verfügbarkeiten von mehreren Jahren gefordert. Das hat seinen guten Grund: ein großer Prozentsatz des Initialaufwands muss aufgewendet werden, wenn eine Konfiguration verändert oder gar ersetzt werden muss. Durch die direkten und persönlichen Kontakte von Comp-Mall zu den Herstellerfirmen weltweit kann bereits in einem frühen Stadium (meist vor den offiziellen EOL-Meldungen) die Information über die bevorstehende Produktabkündigung weitergegeben werden sofern es den Kunden überhaupt betrifft. Häufig wurde bereits gemeinsam mit dem Kunden via Puffer, Redundanzkonzepte, Lageraufstockung, etc. präventioniert. Insofern ist Zeit genug, sich in einem normalen Planungszyklus um die Zukunft zu kümmern. Aufgrund des technologischen Wandels ist dies oft nach zwei bis drei Jahren wegen technischer, ökologischer oder äußerer Faktoren notwendig. Sollte die Konfiguration über diesen Zeithorizont hinaus noch länger im Einsatz sein, kann auch hierfür ein spezielles Konzept realisiert werden und mehrere Jahre nach offizieller Abkündigung weiterhin das Produkt geliefert werden. Das spart Kosten da aufgrund der Brisanz teure Umwege und Zusatzaufwände in Kauf genommen werden müssten, wenn für eine Regelplanung keine Zeit mehr bleibt. Auf diese Weise werden die ‚Total Cost of Ownership‘ für den Kunden minimiert. Im ersten Schritt wurde durch das Analysekonzept von Comp-Mall die funktionale Grundkompatibilität des seriennahen Embedded-Rechners evaluiert. Im darauf folgenden Schritt konnten die technischen Veränderungen ermittelt werden.
Ergonomische Implementierungsmöglichkeit
Bei der Ermittlung der technischen Besonderheiten wurde die Zielsetzung auf Synergie sowie ergonomische Implementierungsmöglichkeit gelegt. Dadurch kann SSI Schäfer nun sehr viele seiner verschiedenen Produkte mit dem speziell gefertigten Embedded-PC-System steuern. Ein weiterer Effekt durch die einheitliche Technologie war die Minimierung der Ersatzteil-/Serviceaufwände. Die Vereinheitlichung des Steuerungs-Rechners konnte zudem in der Softwareentwicklung sowie in der Konstruktion enorme Einsparungen bringen. Die technischen Anforderungen waren neben den Grundspezifikationen wie Strom sparende CPU, geringe Gehäuseabmaße, Lüfterlosigkeit, CompactFlash, die Vereinigung aller Schnittstellen und Anschlüsse an der Vorderseite des Geräts. Der CF-Slot sollte zugänglich und dennoch gesichert sein. Des Weiteren waren drei CAN-Bus-Schnittstellen notwendig, was eine Neuentwicklung auf Boardlevelbasis mit sich brachte. Ein spezielles Label wurde erforderlich, in welchem neben den Firmendaten auch PC-spezifische Parameter abgebildet sind um so den Service und die Integration zu erleichtern. Das Linux-basierende Betriebssystem wurde speziell für das Gerät bei SSI Schäfer entwickelt. Aufgrund der Besonderheiten wurde hier bei der Auswahl der Compact-Flash-Karte besonderer Wert auf die Verfügbarkeit gelegt, um nicht während des Projektes unnötige Anpassungen am Image vornehmen zu müssen. Diese und weitere Anforderungen wurden in der neuen Version des Embedded-PC-Systems vereint. Der ganze Customizing-Prozess war mit der finalen Freigabe nebst Zertifizierungen wie CE und UL etc. abgeschlossen. Die Erstauslieferung konnte erfolgen. Die Projektlaufzeit wurde primär auf drei bis vier Jahre festgelegt. Das Embedded-PC-System wird derzeit weltweit in den Geräten von SSI Schäfer eingesetzt. Die Zuverlässigkeit ist hoch und weitere Projekte sind in Planung. Ganzheitliches Verstehen, aktiver, offener und partnerschaftlicher Dialog, gepaart mit Know-How und Engagement waren in diesem Projekt die Grundpfeiler für den gemeinschaftlichen Erfolg.
