Kann Müll Teil des IoT sein?

Kann Müll Teil des IoT sein?

Nachdem sie einen Mangel an Digitalisierung in der Entsorgungsbranche festgestellt hatten, beschlossen Nikolaos Baltsios und Moritz Pfeiffer, zwei Ingenieure aus Stuttgart, Binando zu gründen. Sie bündelten ihr Knowhow in den Bereichen Software, Datenanalyse und Hardware, um eine End-to-End-Lösung zu entwickeln, die Entsorgungsunternehmen dabei unterstützt, ihre Arbeit effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.

 (Bild: Binando GmbH)

(Bild: Binando GmbH)

Binando entwickelte ein maßgeschneidertes Sensormodul für den Einbau in Behälter. Jede Stunde sendet das Modul ein Ultraschallsignal, um zu messen, wie voll der Behälter ist. Bei Erreichen der vollen Kapazität wird in einer Backend-Plattform ein Sammelauftrag ausgelöst. Die Abholroute des Fahrers wird dann mit einem Algorithmus, der Verkehrs- und Wetterdaten berücksichtigt, optimal geplant. Die Route wird in einer App auf einem Telefon oder Tablet an den Fahrer gesendet. Zusätzlich kann die App auch für die Kommunikation zwischen Disponenten und Fahrern sowie zur Ortung des Fahrzeugs verwendet werden. Um die Berichte weitergeben zu können, musste das Sensormodul eine Verbindung zum Internet herstellen. Die Verwendung von leicht zugänglichen mobilen (zellulären) Netzwerken war hier die einfachste Lösung, was bedeutete, dass das Team SIM-Karten für die Installation in den Sensorgeräten beschaffen musste.

Schneller Rollout war entscheidend

Das Entwickler-Team testete zuerst SIMs von lokalen Netzbetreibern, aber diese waren nicht in der Lage, die SIMs schnell genug einzusetzen, um die Bedürfnisse des Unternehmens zu erfüllen. Basierend auf einem Lead versuchten sie die Global SIM von Telenor Connexion. Die Sensormodule konnten nun in jedem Markt funktionieren, während das Startup nur einen Ansprechpartner für Abrechnung und Support brauchte. Mit der vollständigen Lösung waren die Entwickler bereit, sich an Kommunen und Entsorgungsunternehmen zu wenden. Es dauerte nicht lange, bis die einzigartige Lösung einige Großkunden auf sich aufmerksam machte.

Echte Ergebnisse

In der Stadt Stuttgart werden jährlich schätzungsweise 12.500t Glas in Wertstofftonnen verpackt. Remondis, eines der weltweit größten Recycling-, Dienstleistungs- und Wasserunternehmen, ist für die Sammlung dieses Glases verantwortlich. Um den Sammelprozess zu optimieren, entschied sich das Unternehmen für den Einsatz der Binando-Module in zunächst 1.000 Glasrecyclingbehältern an rund 330 Standorten in der ganzen Stadt. Mit geplanten 15 Prozent weniger Abholfahrten trägt die IoT-Lösung dazu bei, die Verkehrsüberlastung und Verschmutzung in Stuttgart zu reduzieren.

Telenor Connexion
www.telenorconnexion.com

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