Kontinuität und Sicherheit

Kontinuität und Sicherheit

Einsatz neuer Mainboards bei Videoüberwachungssystemen

Das deutsche Unternehmen Geutebrück ist seit über 40 Jahren ein führender Anbieter von Videosicherheitssystemen. Durch den Einsatz von Fujitsu-Mainboards bringen die Entwickler von Geutebrück die hohen Anforderungen an Leistung und Langzeitverfügbarkeit in Einklang.

 Das Micro-ATX-Mainboard D3062-S von Fujitsu mit Intel-Q67-Chipsatz kommt in den digitalen Videosicherheitssystemen von Geutebrück zum Einsatz. (Bild: Fujitsu Technology Solutions (FTS))

Das Micro-ATX-Mainboard D3062-S von Fujitsu mit Intel-Q67-Chipsatz kommt in den digitalen Videosicherheitssystemen von Geutebrück zum Einsatz. (Bild: Fujitsu Technology Solutions (FTS))


Einen Namen in Sachen Sicherheitstechnik machte sich die Geutebrück GmbH bereits im analogen Zeitalter mit Foto- und Fernsehkameras zur Überwachung von Geldinstituten. Noch heute befinden sich Systeme, die in den 1970er-Jahren verkauft wurden, im Einsatz. Neben dem Schutz von Geld und Sachwerten, etwa in Banken, Geschäften oder auch in Kulturinstitutionen wie dem Louvre oder auf der Berliner Museumsinsel, dienen die Anlagen von Geutebrück auch der Sicherheit von Personen, wie z.B. in Regierungseinrichtungen oder Sportstadien.
 Alle Komponenten, die in den Systemen von Geutebrück verbaut werden, haben ausführliche Tests durchlaufen. (Bild: Fujitsu Technology Solutions (FTS))

Alle Komponenten, die in den Systemen von Geutebrück verbaut werden, haben ausführliche Tests durchlaufen. (Bild: Fujitsu Technology Solutions (FTS))

Videoüberwachung als Embedded-Anwendung

Inzwischen beherrschen komplett digitale Lösungen auch das Portfolio von Geutebrück. Embedded Computing hat im Bereich Videosicherheit neue technologische Möglichkeiten eröffnet, weil die Steuerung der gesamten Anlage mit ihren einzelnen Geräten auf derselben Plattform erfolgen kann wie die eigentliche Bildverarbeitung und deren Archivierung. Vereinfacht gesprochen: Die Elektronik steuert keinen externen Videorecorder mehr, sie ist selbst der Recorder. Drei Systeme bilden derzeit das Herzstück der digitalen Geutebrück-Produktwelt: GeViScope+, re_porter+ und G-Scope/1000. „GeViScope+ ist die Enterprise-Lösung, die sich als zentralisiertes System mit hoher Redundanz besonders für große Organisationen eignet. Re_porter+ ist ein kompaktes Business-System, und G-Scope/ 1000 stellt eine kleine Lösung mit erweitertem Temperaturbereich dar und kann auch als Stand-alone-Lösung etwa in Geldautomaten Anwendung finden“, erläutert Jan Schwager, der als Leiter Produktstrategie und Support am Hauptsitz des Unternehmens im rheinland-pfälzischen Windhagen tätig ist, die Philosophie hinter den verschiedenen Produkten. Aus den technischen Aufgabenstellungen und dem typischen Verhalten des Zielmarkts ergibt sich bereits ein erstes Anforderungsprofil an die Embedded-Mainboards, die die Geutebrück-Systeme steuern: Exzellente Performance bei hoher Ausfallsicherheit im 24/7-Dauerbetrieb, vor allem aber die Möglichkeit, viele Videokanäle simultan in Echtzeit verarbeiten zu können, sind für die Produktfamilien unabdingbar. „Beim G-Scope/1000 muss die Elektronik auch in einem erweiterten Temperaturbereich funktionieren, wie er sonst eher bei industriellen Anwendungen gefordert wird. Denn die Systeme, die in Geldautomaten eingesetzt werden, liefern wir zum Beispiel auch in den arabischen Raum, wo die Umgebungstemperatur sehr hoch werden kann“, ergänzt Jan Schwager. Im Jahr 2012 stellte das Unternehmen zwei der Produktfamilien auf ein neues Mainboard um. Sowohl GeViScope+ als auch re_porter+ nutzen seither das Systemboard D3062-B aus der Extended Lifecycle Series von Fujitsu, das für den Dauerbetrieb (24/7) konzipiert wurde. Geutebrück erreichte mit der Entscheidung für ein Fujitsu-Board eine deutliche Verlängerung des Lebenszyklus seiner Produkte. Jan Schwager zeigt sich mit dieser Entscheidung sehr zufrieden und unterstreicht: „In den Mainboards von Fujitsu sehen wir auch für künftige Produktgenerationen eine interessante Option. Das liegt nicht nur an der Qualität der Komponenten, sondern auch an dem fundierten Design-in-Support des Herstellers. Wir sind mit der Zusammenarbeit zufrieden, weil auch unsere Änderungswünsche bezüglich des BIOS in einer sehr guten Reaktionszeit ausgeführt wurden.“

 Re_porter+ ist ein kompaktes Business-System von Geutebrück und basiert auf dem Mainboard D3062-S von Fujitsu. (Bild: Fujitsu Technology Solutions (FTS))

Re_porter+ ist ein kompaktes Business-System von Geutebrück und basiert auf dem Mainboard D3062-S von Fujitsu. (Bild: Fujitsu Technology Solutions (FTS))

Zügige Änderungen des BIOS

Im Fall des BIOS, das auf einem Aptio 4.x (UEFI) BIOS von American Megatrends International (AMI) basiert, nahm Fujitsu verschiedene Modifikationen vor, um es optimal mit den von Geutebrück verwendeten RAID-Storagesystemen zu verzahnen. Auf der BIOS-Ebene bieten Fujitsu-Mainboards aber bereits standardmäßig eine Reihe von Recovery- und Security-Features. Diese Funktionen, die auch für die Anwendungen von Geutebrück hoch relevant sind, unterscheiden die Fujitsu-Mainboards von vielen Mitbewerbern und stammen aus der eigenen Entwicklung des Herstellers. Durch die Bündelung von Entwicklung und Fertigung am Fujitsu-Standort in Augsburg wird ein zeitnaher Direktsupport seitens des Herstellers ermöglicht – Zeitverschiebung und Sprachbarrieren entfallen, und die Wege zwischen Entwicklern und Vertrieb sind kurz.

Lange Lebenszyklen sind zwingend

„Wie der Name schon sagt, wenden wir uns mit der Extended Lifecycle Series an Kunden, für die eine lange Lieferbarkeit von Komponenten besonders wichtig ist. Das ist insbesondere bei Embedded-Systemen der Fall, die hier ganz andere Anforderungen haben als der PC-Markt“, erklärt Thomas Stanik, der bei Fujitsu den Kunden Geutebrück betreut. Jan Schwager von Geutebrück bestätigt das: „Wichtig ist es, dass wir bei Beginn der Entwicklungsarbeit an einem neuen Produkt sicher sein können, dass wir mit dem Board, das wir dem Design zugrunde legen, zwei Jahre später dann auch in Serie gehen können.“ Investitionsschutz für die Kunden genießt dabei für Geutebrück höchste Priorität. „Unser Anspruch ist es, schon heute die Technik von morgen zu unterstützen“, so Schwager. „Für Prozessoren und Speichersysteme heißt das, dass sie Leistungsreserven für zukünftige Anforderungen bieten sollten.“ Zukunftsfähige Entwicklung bedeutet für das Unternehmen aber auch, dass man es den Kunden möglichst einfach machen will, von ihrem bestehenden Produkt auf eine neue Plattform zu wechseln. Die Philosophie von Fujitsu kommt dem letztgenannten Ziel entgegen, erläutert Thomas Stanik: „Unsere Entwickler konzipieren neue Boards immer im Hinblick auf die Rückwärtskompatibilität mit den Vorgängergenerationen. Als Nachfolge-Produkt stellt das D3222-B aus der Extended Lifecycle Series eine ideale Lösung dar. Dessen Layout orientiert sich am momentan noch eingesetzten Fujitsu D3062-B, verfügt aber über einen ganz aktuellen Intel-Q87-Chipsatz und unterstützt neben Intels 4. Generation an Core CPU Technology auch USB3.0 sowie PCI Express Gen. 3.“

Leistung als Schlüsselfaktor

Nachdem der auf Embedded-Mainboards spezialisierte Elektronikdistributor Rutronik den Video-Experten 2012 das erste Fujitsu-Board vorgeschlagen hatte, musste dieses zunächst die strengen internen Auswahltests von Geutebrück durchlaufen. Auch das für künftige Produktgenerationen vorgesehene D3222-B wird derzeit genau analysiert. Jan Schwager erläutert, worauf es dem Hersteller ankommt: „Wie viele Videokanäle können mit einem bestimmten System simultan verarbeitet werden? Auf welcher Kombination aus Mainboard und CPU läuft unsere Videoüberwachungs-Software besonders gut?“ Das D3222-B punktet in den aktuellen Tests nicht nur durch seine hohe Rechenleistung auf Basis seines Intel-Q87-Chipsatzes. Wesentlich sind auch die Unterstützung von Intel HD Graphics und PCI Express Gen. 3. Denn um die Bildverarbeitung in Echtzeit auch bei großen Datenmengen zu gewährleisten, hat Geutebrück digitale Signalprozessoren mit speziell entwickelter Firmware entwickelt. Um Netzwerkinfrastruktur und Speicherplatz zu entlasten, ermöglichen sowohl GeVi Scope+ wie auch re_porter+ die Kompression und Dekompression von Videodaten in Echtzeit mit Latenzzeiten unter 120ms. Somit können genau die Bildsequenzen in höchster Qualität gespeichert und passwortgeschützt exportiert werden, auf die es im Ernstfall ankommt – beispielsweise als Beweismittel vor Gericht.

Synergie zwischen Hersteller und Distributor

Seit Juli 2013 wird das Board im Augsburger Werk von Fujitsu in Serie gefertigt. Fujitsu hat mit der Serienfertigung erst begonnen, als die Kinderkrankheiten der neuesten Prozessoren der vierten Generation der Prozessorfamilie Intel Core behoben waren. Mario Klug, Product Sales Manager Storage Displays & Boards bei Rutronik, erläutert die Vorteile der Partnerschaft Fujitsu/Rutronik für den Anwender: „Aufgrund unserer ausgefeilten Logistik können wir die Boards für die termintreue Zulieferung vorhalten. Und durch das Management der Lagerbestände können wir die Verfügbarkeit von Extended-Lifecycle-Produkten wie den Fujitsu-Industriemainboards sogar noch über den Lebenszyklus beim Hersteller hinaus verlängern.“

Fujitsu Technology Solutions (FTS)
www.ts.fujitsu.com

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