Referenzdesign für Outdoor Computing
Infotainment aus dem Aschenbecher
Die belgische Digital Signage Company SA (DSC, Lasne, Belgien) stellte jüngst eine Weltpremiere im Bereich Outdoor Computing für Digital Signage und Infotainment vor: den Ashvertiser. Einen Aschenbecher, der zum Einsatz im Außenbereich von Bars, Pubs und Restaurants konzipiert ist. Das Design dieses Stadtmöbels ist mit einem digitalen Display versehen, auf dem aktuelle Informationen wie Nachrichten, Wetter, Sportergebnisse und Anzeigen gezeigt werden können. Für besonders ansprechende Grafik unter rauen Outdoor-Umgebungsbedingungen kommt AMD Embedded Prozessortechnologie auf Fujitsu Mini-ITX-Motherboards zum Einsatz.
Robust bei Temperaturschwankungen und Vandalismus
An der Idee, einen Aschenbecher um einen Monitor mit Informationen und Werbung zu ergänzen, arbeitete DSC fast drei Jahre in enger Zusammenarbeit mit seinen Technologiepartnern, bis das Produkt auf die Anforderungen der Werbekunden und die Umweltbedingungen abgestimmt war. „Da die Ashvertiser draußen aufgestellt werden, ist es notwendig, dass sie extremen Temperaturschwankungen und möglichem Vandalismus widerstehen“, erklärt Guillaume. „Heute haben wir ein einzigartiges Know-how in diesem Spezialgebiet des Digital Signage, das einen bedeutenden technologischen Vorsprung darstellt.“ Zusätzlich zum vandalismussicheren Systemdesign spielt insbesondere die Auswahl der Elektronik-Komponenten eine große Rolle. „Man kann keine Consumer-Bauteile einsetzen, da mit solchen Lösungen der Design-In- und Wartungsaufwand zu groß würden. Zum einen kommen ständig neue Designs auf den Markt, und keines davon ist über Jahre hinweg langzeitverfügbar“, sagt Vincent Guillaume. „Zum anderen suchten wir nach Boards, die entsprechend robust ausgelegt sind, um den ständig wechselnden Temperaturen im Außeneinsatz über Jahre hinweg standhalten zu können.“ Insofern musste DSC nach einer passenden Lösung suchen, die beides bietet: Langzeitverfügbarkeit sowie Robustheit auf der einen Seite und – da die Geräte kostenfrei zur Verfügung gestellt werden – hohe Kosteneffizienz auf der anderen Seite. Und dies alles ohne Einbußen bei der Performance, denn anspruchsvolle Grafik entwickelt sich im Zeitalter des HD-TVs auch bei Außenwerbung zur Pflichtfunktion. Gefunden hat DSC die Lösung in dem Mini-ITX Motherboard Fujitsu D2963-S1 von Fujitsu mit AMD embedded ASB1 Plattform: Der Mini-ITX Formfaktor ist eine sehr kosteneffiziente Lösung, da von Seiten der Mechanik auf ATX Bauteile zurückgegriffen werden kann. Das macht den Systemaufbau besonders effizient. Der Lieferant Fujitsu fertigt diese Boards zudem speziell für Embedded x86er Designs mit Langzeitverfügbarkeit und hohen Anforderungen an die Langzeitstabilität. Und die AMD-Plattform überzeugte das belgische Unternehmen insbesondere durch die Kombination von sowohl x86er Prozessortechnologie wie auch guter Grafiktechnologie. Die derzeit eingesetzte AMD ASB1 Plattform mit dem M690E Chipsatz ist in einem weiten Bereich von Single- und Dualcore CPUs skalierbar. Der Chipsatz deckt einen Leistungsbereich von Low-Power-Designs bis hin zu Dualcore-Designs ab. OEMs können ein breit gefächertes Produktportfolio mit einer Basistechnologie umsetzen, was letztendlich auch zu geringern Entwicklungskosten führt. Darüber hinaus ist die Performance der im AMD M690E integrierten AMD Radeon Grafik deutlich höher als in konkurrierenden Lösungen. Entwickler von grafikintensiven Applikationen wie beispielsweise DSC können so von hochaufgelöster Grafik mit geringster Latenz profitieren, ohne die CPU-Performance auf Grund einer vorgegebenen GPU/CPU-Kombination überdimensionieren zu müssen. Diese Eckdaten, zusammen mit der Embedded Roadmap von AMD, überzeugten DSC, dass AMD Produkte die richtige Wahl für den Ashvertiser sind. DSC evaluiert gerade die small form factor Prozessoren der AMD Embedded G-Series für die Großserienfertigung des Ashvertisers. Sie bietet gegenüber der aktuellen Plattform nochmals bessere Grafikleistung bei geringerer Leistungsaufnahme. Aber die Kosten sind ebenso entscheidend. So wird gerade evaluiert, ob die zusätzliche Leistung auch einen zusätzlichen Vorteil erwirtschaftet, der die Design-in-Kosten aufwiegt. Der Small Form Factor Trend ist ideal für Lösungen wie den Ashvertising genauso wie der Trend hin zu Flatscreens: Durch den zunehmend geringeren Energieverbrauch und sinkende Kosten auch bei der robusten Bildschirmtechnologie wird es möglich, immer kostengünstigere Digital Signage und Infotainmentlösungen zu entwickeln, die zudem auch noch zunehmend bessere Grafik bieten. Beispielsweise mit DirectX 11. „Prozessorseitig sind wir sogar schon auf dem Weg, wo wir komplett auf Solar umstellen können. Insbesondere wenn man bedenkt, dass die TDP der neuen Prozessoren der AMD Embedded G-Series deutlich unter 7 Watt liegt, und das mit einer Performance, die vor einigen Jahren nur mit einem mehrfachen Energieverbrauch verfügbar war, dann sind wir optimistisch, dass auch das bald möglich sein wird. Das alles zeigt die Dynamik, die mit AMD in diesem Markt herrscht und die zusätzlich befeuert wird von den Bandbreiten, die uns LTE zur Verfügung stellen wird. Es ist ein hoch interessanter Bereich, den wir mit unserem Ashvertiser genau zur richtigen Zeit erreichen“, schließt Vincent Guillaume.
Mainboards mit AMD’s Embedded G-Series
Fujitsu führt mit den D3003-S1 und D3003-S2 Mainboards auf Basis der AMD Embedded G-Series zwei Angebote für anspruchsvolle Anwendungen im erhöhten Temperaturbereich in den Bereichen Automatisierung, Medizintechnik, Kiosk oder Digital Signage. Die langlebigen Mini-ITX-Boards sind mit einem AMD A55E Controller Hub ausgestattet. Das Modell 3003-S1 unterstützt den stromsparenden AMD Single-Core Prozessor T44R (9W), das Modell D3003-S2 den Dual-Core Prozessor T56N (18W). Ein leistungsfähiger AMD-Grafik-Controller ist bereits in der CPU integriert. Verschiedene Spezialfeatures gewährleisten den sicheren Betrieb des Boards, so etwa der Watchdog, der neben dem Betriebssystem auch den Boot-Vorgang überwacht und bei Störungen einen Neustart oder Shutdown durchführt. Der System Management Controller überwacht und regelt unabhängig von Betriebssystem und CPU Temperaturen und Lüfter. Das Out-of-Band Management, das selbst bei nicht laufendem Betriebssystem einen Fernzugriff ermöglicht, kann über eine optionale Fujitsu PCIe Gigabit Ethernet Karte nachgerüstet werden. Die Mainboards haben einen erweiterten Lifecycle von bis zu fünf Jahren und sind für einen Temperaturbereich von 0 bis 60 °C ausgelegt. Diese Voraussetzungen qualifizieren sie besonders für den 24/7 Dauereinsatz.