Jenseits der FPGA-Grenzen


Beschleunigte Applikationsentwicklung

Der ARM-Applikationsprozessor des Zynq-SoC und die FPGA-Logik ergänzen sich. Komplexe Algorithmen lassen sich in der FPGA-Logik implementieren (Bild 2). Dazu zählt die beschleunigte Abarbeitung zur Entlastung des Applikationsprozessors mit besserer System-Performance. Zur Anbindung des Systems an einen zentralisierten Controller stehen für das Zynq-SoC mit seinem programmierbaren I/Os eine hohe Anzahl an Protokollen zur Kommunikation und Video-Übertragung zur Verfügung. Auch proprietäre Standards werden unterstützt. Durch die flexible Optimierung der Prozessor-Ressourcen unterscheidet sich das Zynq-SoC von konventionellen DSP- oder GPU-basierten ICs, die nicht immer die Leistung für alle erforderlichen Algorithmen in der verfügbaren Anzahl von Zyklen aufbringen und oft ein zusätzliches Stand-alone FPGA erfordern. Zur vollen Ausschöpfung der konfigurierbaren Ressourcen des Zynq-Bausteins vereinfacht die Vivado HLS Design-Suite die Partitionierung von Hardware und Software. Sie erlaubt die schnelle Neuzuweisung von Aufgaben, wenn diese erkennbar die Leistung begrenzen. Die Suite ist besonders geeignet für Embedded-Vision-Applikationen und Entwickler, die das Arbeiten mit Vision-Algorithmen in C und C++ gewohnt sind. Wenn ein Algorithmus zu langsam ist oder den Applikationsprozessor überlädt, erlaubt die Suite dessen automatische Synthetisierung in Verilog oder VHDL für die FPGA-Logik des SoC. Das erübrigt manuelle Konversion von C- oder C++-Code in den äquivalenten HDL-Code, was erhebliche Entwicklungszeit in Anspruch nähme und ein Design-Risiko bedeutet. Daneben kann Vivado HLS auf der Systemebene positiv zur Erstellung eines Kompromisses zwischen Prozessor und Logik beitragen. Anschließend kann man das revidierte System im Zynq-SoC betreiben, um die System-Performance für die vorgesehene Anwendung zu optimieren. Die Zynq-SoC Entwicklungs-Infrastruktur unterstützt auch die OpenCV Open-Source-Bibliothek und deren Algorithmen, um das Design von eingebetteten Vision-Systemen zu beschleunigen. Die Bibliothek wird stetig erweitert und enthält bereits mehr als 2.500 in C, C++, Java und Python geschriebene Algorithmen. Sie reichen von simplen Funktionen wie Bildfilter bis zu analytischen Aufgaben wie Bewegungsdetektion. Vivado HLS erlaubt die Nutzung des Zynq-SoC zur Synthetisierung oder Kompilierung der Algorithmen in RTL-Code, der zur Implementierung in der FPGA-Logik des SoC optimiert ist. Außerdem wurde die SmartCore IP-Suite geschaffen, die Zugriff auf eingebettete Vision-IP bietet. Damit ist die Implementierung von SmartCore IP-Cores und Algorithmen aus der OpenCV-Bibliothek innerhalb eines eingebetteten Vision-Projekts möglich und gleichzeitig den IP-Integrator nutzen, ein Tool, das sowohl die schematische Eingabe, als auch Umgebungen mit Befehlszeilen unterstützt.

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