Speicherbranche 2022 im Aufschwung

Die Energiespeicherbranche kann auf ein weiteres erfolgreiches Jahr zurückblicken. Mit 12.1Mrd.€ Umsatz hat die Branche die Erwartungen überschritten und damit ein Wachstum von über 30% gegenüber 2021 verzeichnet. Hohe Energiepreise, Dekarbonisierungspflichten sowie der Bedarf nach Versorgungssicherheit und Flexibilität würden den Markt für Energiespeichersysteme deutlich vorantreiben. Zudem bringe der Trend zur E-Mobilität weitere Anwendungsmöglichkeiten für die Speicherbranche in der Industrie, Systeminfrastruktur und im Haushalt. Urban Windelen, BVES Bundesgeschäftsführer: „Die gute Entwicklung des Jahres 2022 zeigt, dass Energiespeichersysteme nicht mehr wegzudenken sind, wenn es um ein stabiles, und kosteneffizientes Energiesystem geht. Energiespeicher ermöglichen zudem die Sektorenkopplung von Strom in Wärme und in Mobilität und damit die Rund-Um-Versorgung mit erneuerbarer Energie. Der Bedarf nach effizienten Speichersystemen wird mit der fortschreitenden Energiewende weiter deutlich steigen.“

Bild: BVES Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V.

Trotz kontinuierlichem Wachstum lag das Umsatzniveau im Segment Industrie und Gewerbe unterhalb der Vorjahresprognose. Nicht erfüllte Erwartungen für die Gesetzgebung und Regulierung, lange Genehmigungsprozesse und auch der Fachkräftemangel bremsen, den Einsatz von Speichersystemen in der Industrie noch aus. Auch die Förderprogramme zur Senkung fossiler Energieversorgung haben dazu geführt, dass konkrete Projekte in der Industrie zunächst verschoben wurden. Im Sektor Wärme steigt allerdings die Bedeutung, bzw. Nachfrage nach Wärmespeichern für Hochtemperatur und Prozesswärme als Lösung für Dekarbonisierung und Energieeffizienz deutlich an. Im Sektor Mobilität setzen sich Speichersysteme für das gleichzeitige Laden von einer Vielzahl von E-Autos oder Flotten immer mehr durch.

Das Segment Systeminfrastruktur hat die Delle der vergangenen Jahre mehr als ausgeglichen. Der Ausbau von den Großbatteriespeichern erlebte einen kleinen Boom. Der Grund dafür sind stabile Regelenergiepreise und die Flexibilisierung der Märkte, sodass ein Speicher an verschiedenen Märkten teilnehmen und Erlöse erzielen kann. Auch die Pumpspeicher zeigen einen deutlichen Bedeutungs- und auch Umsatzzuwachs. Aufgrund der stark schwankenden Energiepreise und dem höheren Bedarf nach Flexibilität können sie ihre großen Kapazitäten gut in den Energiemärkten platzieren. Dieser Trend soll auch im laufenden Jahr anhalten.

Auch für dieses Jahr 2023 behält die Speicherbranche einen positiven Blick in die Zukunft: Mehr als zwei Drittel der Unternehmen erwarten Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Die positiven Aussichten seien allerdings von verschiedenen Faktoren begrenzt. Zum ersten Mal wurde der Fachkräftemangel als wesentlichstes Hemmnis für die Entwicklung der Branche genannt. Unpassende regulatorische Rahmenbedingungen sind aus der Sicht der Branche aber daneben und nach wie vor ein großes Hindernis. Gleichzeitig erwarten drei Viertel der Befragten einige positive Veränderungen in den kommenden Monaten. Auch die geopolitischen Veränderungen und die damit verbundene Instabilität der Marktbedingungen halten Wachstum und Investitionen zurück.

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