Ungeahnte Möglichkeiten Entwicklungen im Gaming Markt

Ungeahnte Möglichkeiten
Entwicklungen im Gaming Markt

In der Spielautomatenbranche hat in den letzten Jahren die Elektronik Einzug gehalten. Spielautomaten mit Walzen, echte mechanische Meisterleistungen, sind mittlerweile praktisch vollständig verschwunden. Heutige Geldspielautomaten sind komplett computergesteuert und verwenden 3D Grafik statt mechanischer Rollen. Standard-Computer kommen hier aber meist nicht zur Anwendung, da die Anforderungen, gerade was die Sicherheit anbelangt, doch besondere Hardwareoptionen erfordern.
Die Geschichte der Geldautomaten beginnt mit den einarmigen Banditen bereits im Jahre 1897. Der deutsche Auswanderer Charles August Fey baute in Kalifornien die wohl erste mechanische Slot Maschine mit dem Namen Liberty Bell. Dieser Spielautomat war mit drei zylindrischen Walzen mit jeweils vier Symbolen ausgestattet. Er besaß einen Geldschlitz zum Einwerfen von Münzen und einen Handhebel zum Auslösen des Spiel-Mechanismus. Dieser Hebel war auch der Namensgeber für die „einarmigen Banditen“. Schon früh zeichnete sich ab, dass diesen Maschinen eine vielversprechende Zukunft bevorstand. Tatsächlich wurde damit der Grundstein für einen eigenen Wirtschaftzweig gelegt. Mittlerweile sind die „Slot Machines“, ein Symbol amerikanischer Lebensart, erfolgreich auf der ganzen Welt. An der prinzipiellen Funktionsweise heutiger Automaten hat sich seit 1897 nicht viel geändert. Das Herzstück eines jeden Automaten ist nach wie vor das Zufallsprinzip. Nach dem Spielstart, das ist heute nicht mehr in allen Fällen der berühmte Hebel, werden verschiedene Symbole in Bewegung gesetzt und nach einem Zufallsprinzip wieder gestoppt. Abhängig von der Kombination der Symbole der gestoppten Rollen wird die Gewinnhöhe errechnet. Selbst die immer seltener werdenden Maschinen mit mechanischen Rollen sind längst keine mechanischen Wunderwerke mehr. Auch hier steckt moderne Computertechnik dahinter. Eine Beeinflussung des Spielergebnisses durch Rütteln und Schütteln, wie man es bei manchen Spielern in der Vergangenheit beobachten konnte, macht hier keinen Sinn.

Video-Slotmaschinen

Nahezu alle aktuellen Geräte sind der Klasse „Video-Slotmaschinen“ zuzuordnen. Hier ist mit Ausnahme der Münz- und Geldscheinannahme keinerlei Mechanik mehr im Spiel. Es handelt sich um robuste Computer, die meist mit zwei Bildschirmen und teilweise sogar mit moderner Touchscreen Bedienung ausgestattet sind. Die Gestaltung dieser Automaten sowie deren Funktionen werden größtenteils durch die eingesetzte Software festgelegt. Die Spiele können damit auch deutlich mehr Optionen als die mechanischen Vorgänger bieten. Der Spieler selbst kann seinen Einsatz flexibel bestimmen oder auch unterschiedliche Spiele auswählen, ohne das Spielgerät zu wechseln. Die Spiele können auch interaktiv ausgelegt sein und bieten vielfältige Eingriffsmöglichkeiten durch den Spieler. Zwei hochauflösende Bildschirme mit derzeit bis zu 21″ und die zusätzliche Möglichkeit der Touchbedienung bieten ungeahnte neue Möglichkeiten. Weiteres Entwicklungspotential liegt in der Vernetzbarkeit per Ethernet bzw. Internet.

Neue ungeahnte
Möglichkeiten

Für den Betreiber dieser flexiblen Geräte stellt die bessere Spieleauswahl eine echte Bereicherung dar. Selbst ohne einen Austausch des Gerätes können durch einen Softwarewechsel neue Attraktionen in die Spielhalle gebracht werden. Die vielen Möglichkeiten, die ein in den Geldspielautomaten integrierter PC ermöglicht, dürfen natürlich nicht zur Beeinflussung des Spielergebnisses missbraucht werden. Sowohl die Hersteller solcher Spielautomaten als auch der Gesetzgeber sind sehr darauf Bedacht, dass keine Sicherheitslücken in den Geräten vorhanden sind. So wird zum Beispiel der Automat außer Betrieb gesetzt, wenn eine unbefugte Öffnung des Gerätes oder ein anderweitiger Manipulationsversuch erkannt wird. Um die Datenverwaltung und Datenübertragung sicher zu gestalten, kommt meist TPM Chip (Trusted Platform Module) zum Einsatz. Dieser Chip sitzt auf dem integrierten Computermodul und arbeitet mit dem BIOS des Computers eng zusammen, um schon in diesem Stadium mögliche Manipulationen erkennen zu können. Die Spezifikation des TPM Chips wurde von der Trusted Computing Group (TCG), erstellt, um Software basierende Angriffe auf Computersysteme zu verhindern. Dabei werden Daten unter Zuhilfenahme von TPM sicher verschlüsselt. Typische TPM Funktionen sind:


Sichere Lagerung von Schlüsseln, digitalen Zertifikaten, Kennwörtern und Daten in Hardware

Erhöhte Netzwerksicherheit

Schutz von online Commerce-Transaktionen

Schutz vor Viren, Würmern und anderen bösartigen Angriffen

Schutz digitaler Identitäten

Bietet Authentifizierung zwischen Systemen und Netzwerken

Ermöglicht Digitale Signaturen für finanzielle und andere Transaktionen

Sicherheit ist nur so stark wie das schwächste Glied in der Kette. Die TPM-Unterstützung im BIOS hilft beim Aufbau einer Vertrauensbasis, auf deren Grundlage TPM-fähige Anwendungen Datensicherheit gewährleisten können. Auf der Basis einer zuverlässigen Hardware und BIOS ist es somit möglich, eine hundertprozentig sichere Embedded Computer Anwendung zu schaffen.

Sichere Embedded Computer Anwendung

Gerade die Datensicherheit wird für Spielautomaten immer wichtiger, da auch dort immer mehr bargeldlose Bezahlsysteme Einzug finden. Damit entfällt der sicherheitskritische Punkt der Lagerung und Entleerung des Bargeldes, es muss aber die Sicherheit der Bezahl-Transaktionen gewährleistet werden. Zusätzlich zu diesen Funktionen sollte der integrierte Computer aber auch die audiovisuellen Effekte steuern. Neben der Soundausgabe und der attraktiven Bildschirmgestaltung, beides eine Standardfunktion des PCs, müssen auch noch die Beleuchtungseffekte gesteuert werden. All diese Funktionen können nicht mit „normalen“ PCs gelöst werden. Hier kommen integrierbare Computermodule basierend auf standardisierten Formfaktoren wie z.B. COM Express oder XTX zum Einsatz. Diese Computermodule werden auf anwendungs- bzw. kundenspezifisch entwickelten Carrier Boards, welche die speziellen Funktionen beinhalten, aufgesteckt. Die Vorteile dieses modularen Konzeptes liegen in der Langzeitverfügbarkeit der Lösung, der Skalierbarkeit und der Möglichkeit, auf die jeweils schnellsten Rechnermodule zurückgreifen zu können.

Modulares Konzept

Das derzeit schnellste Computermodul für die Anwendung in Spielautomaten ist das COM Express Modul conga-BM57. Dieses Modul enthält den neuesten Intel Core i7-620M-Prozessor mit einer Taktrate von 2,66GHz, 4MByte L2-Cache und bis zu 8GByte schnellem (1066MT/s) Dual Channel-DDR3-Speicher. Dabei kommt der Mobile Intel QM57 Express-Chipsatz zum Einsatz. Der integrierte Grafik-Controller unterstützt das Intel Flexible Display Interface (FDI) und ermöglicht damit zwei unabhängige und hochauflösende Videokanäle auf VGA-, LVDS-, HDMI-, DisplayPort- und SDVO-Schnittstellen.

Deutlich verbesserte 3D-Leistung

Im Vergleich zur vorherigen Generation der integrierten Intel Grafik wurde die 3D-Leistung deutlich verbessert, zusätzliche Grafikkarten werden damit auch für Gaming Anwendungen nicht mehr benötigt. Die integrierte Intel Turbo Boost Technology kann einen Prozessorkern übertakten, wenn der andere Kern nur schwach ausgelastet ist. Benchmark-Tests von congatec haben ergeben, dass hierdurch die Rechenleistung um bis zu 25 Prozent erhöht werden kann. Spiele die nicht für den Multicore Betrieb programmiert wurden profitieren besonders davon.

Autor: Christian Eder, Sales & Marketing Manager EMEA, congatec AG

congatec AG
www.congatec.com

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