Kein ‚kalter Kaffee‘ für IoT

Mainboards für industriellen Einsatz

Mainboards für IoT-Systeme und IPCs mit den neuen Prozessoren sind bereits vorhanden. Ein Beispiel sind die Boards der Extended Lifecycle Series von Fujitsu. Sie kommen für Anwendungen im semi-industriellen Umfeld in Betracht. Dazu zählen Workstations, Systeme in der Medizintechnik, Bedienterminals sowie Panel-PCs (Human Machine Interaction). In diesen Bereichen ist es wichtig, dass die Mainboards mindestens drei Jahre oder länger erhältlich sind. Zudem müssen die Systeme – und damit auch die Mainboards – für einen Dauerbetrieb bei Temperaturen von bis zu 50°C ausgelegt sein. Noch höher sind die Anforderungen bei Boards, die in der Industrie verwendet werden, etwa in Fertigungsumgebungen. Neben einem erweiterten Temperaturbereich und strikter Revisionskontrolle ist auch eine Verfügbarkeit von sechs Jahren erforderlich.

 (Bild: Fujitsu TDS GmbH)

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Wahlmöglichkeit bei Chipsets und Formfaktoren

Wichtig ist außerdem, dass Entwickler auf Mainboards in mehreren Formfaktoren und mit unterschiedlichen Chipsets zugreifen können. Erst dadurch haben sie die Möglichkeit, maßgeschneiderte IoT-Systeme und IPCs zu entwerfen. Zusammen mit den neuen Core-i-CPUs hat Intel passende Chipsätze vorgestellt, darunter den H310, B360, Q370 und C246. Sie unterscheiden sich im Funktionsumfang und Preis. Der H310 ist beispielsweise auf dem D3674-B von Fujitsu im besonders kompakten Format Thin Mini-ITX zu finden, ebenso auf dem Industrial Mainboard D3634-S (Mini ITX). Dieser Chipsatz befindet sich auf der Embedded Roadmap von Intel und ist deshalb auch langfristig verfügbar. Auf hohe Ansprüche ist dagegen der Q370 ausgelegt – mit Schnittstellen für PCI-Express 3.0 und USB3.1 Gen 2, einer leistungsstärkeren Grafikeinheit. Hinzu kommen Funktionen wie vPro für das Management der Systeme. Der Chipsatz C246 dagegen ist zudem auch für Server-Prozessoren der Reihe Intel Xeon E 21xx geeignet.

 (Bild: Fujitsu TDS GmbH)

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Kits reduzieren den Aufwand

Aber auch mit modernster CPU-Technologie bleibt für Systemhersteller eine wesentliche Herausforderung: IPCs und IoT-Systeme müssen einige Spezifikationen hinsichtlich Produktsicherheit, elektromagnetischer Verträglichkeit und auch WiFi einhalten, wie beispielsweise die IEC EN60950-1 (Produktsicherheit). Für Hersteller und Nutzer von Industrierechnern ist es aufwändig, mit Hilfe von akkreditierten Testlaboren diese Zertifizierungen mit umfangreichen Tests und Dokumentationen zu bestätigen. Hilfreich sind deshalb vorkonfigurierte und zertifizierte Bausätze für solche Systeme, etwa die Smartcase Linie von Fujitsu. Sie bringen die geforderten Freigaben per se mit. Der Nutzer wählt aus einer Reihe von Mainboards für Coffee-Lake-Prozessoren das passende Modell aus, zudem Komponenten wie Gehäuse, Kühler, Stromversorgung und Erweiterungskarten. Alle Teile eines Kits sind aufeinander abgestimmt und wurden getestet und zertifiziert. Das gilt auch für das komplette System, das ein User mithilfe eines Smartcase zusammenstellt. Mit einem Kit wie dem Smartcase S720 kann ein Nutzer beispielsweise einen sehr kompakten Mini-PC zusammenstellen. Alles was man dazu von Fujitsu benötigt, sind das Smartcase S720 Gehäuse, wahlweise das D3634-S (H310) oder D3633-S (Q370) Mini-ITX Industrie-Mainboard, einen 1U Kühler und optional weiteres Zubehör wie PCIe Riser-Karte oder interner AC Adapter. Ergänzt mit einer Intel Coffee Lake CPU mit maximal 35W TDP, Arbeitsspeicher und Festplatte (M.2 oder 2.5″) lassen sich die Systeme sehr flexibel auf die jeweilige Anforderung zugeschnitten konfigurieren.

 (Bild: Fujitsu TDS GmbH)

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Fujitsu TDS GmbH
www.tds.de

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