Fingerdruck aktiviert komplexe Falzvorgänge

Fingerdruck aktiviert komplexe Falzvorgänge

Druckmaschinen sowie Maschinen für die Papierweiterverarbeitung gelten als besonders komplex und werden gerne als High-End-Produkte des Maschinenbaus bezeichnet. Heidelberg Postpress hat für die Bedienung seiner Papierfalzmaschinen gemeinsam mit Kontron einen hochwertigen Steuerungs-IPC entwickelt, das sich über einen Touchscreen einfach bedienen lässt. Das verbessert den Tagesbetrieb und schafft mehr Transparenz.

Abb.: Die Bedienung des IPCs läuft über einen Touchscreen. Dieser ist einfach zu bedienen und schafft Transparenz der Arbeitsabläufe. (Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Abb.: Die Bedienung des IPCs läuft über einen Touchscreen. Dieser ist einfach zu bedienen und schafft Transparenz der Arbeitsabläufe. (Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)


Im globalen Maschinenbau-Markt für die Druckindustrie hält die Heidelberger Druckmaschinen seit Jahrzehnten einen Spitzenplatz. Mit einem umfassenden Portfolio, das sich explizit an den Anforderungen der Kunden aus der Druckindustrie orientiert, ermöglicht das Unternehmen zuverlässige und effiziente Produktionsprozesse. Das Angebot erstreckt sich von modernen digitalen Technologien über vorkonfigurierte Standard-Offsetmaschinen bis hin zu individuell konfigurierten Sondermaschinen für höchste Produktivität und jede nur erdenkliche Druckanwendung. Mit eigenen Vertriebsniederlassungen oder über Partner versorgt das Druckmaschinen-Unternehmen seine Kunden in aller Welt mit Produkten, Servicedienstleistungen und Verbrauchsmaterialien. Insgesamt sind weltweit rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigt. In Deutschland fertigt Heidelberg hoch automatisierte und variantenreiche Hightech- Maschinen nach Kundenbedarf in allen Formatklassen.
Abb. links: Basierend auf einem COM-Express-Modul und einem Carrier Board, verbessert die Plattform die Bedienung der Baureihe von Falzmaschinen. (Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Abb. links: Basierend auf einem COM-Express-Modul und einem Carrier Board, verbessert die Plattform die Bedienung der Baureihe von Falzmaschinen. (Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Nach dem Druck geht es weiter

Die Heidelberg Postpress Deutschland in Ludwigsburg ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Heidelberger Druckmaschinen und auf die Entwicklung und Produktion von Falzmaschinen und Mailing-Systemen spezialisiert. Rund 160 Mitarbeiter arbeiten in dem ISO-zertifizierten Unternehmen. Der Prozess der Weiterverarbeitung von Druckerzeugnissen erfordert eng verknüpfte Arbeitsschritte. Dafür bietet Heidelberg Postpress umfassende Lösungen an, die sich durch ihren modularen Aufbau sowie diverse Zusatzeinrichtungen auszeichnen und ein breites Einsatzfeld abdecken.

Abb. rechts: Das gemeinsame Projekt basiert auf einem kompletten Re-Design, angefangen bei der Migration des Betriebssystems, über neue Treiber, bishin zum COM-Express-Modul. (Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Abb. rechts: Das gemeinsame Projekt basiert auf einem kompletten Re-Design, angefangen bei der Migration des Betriebssystems, über neue Treiber, bishin zum COM-Express-Modul. (Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Generationswechsel bei Steuereinheiten

Als vor rund zehn Jahren ein neuer Steuerungs- und Visualisierungs-IPC für die Papierfalzmaschinen auf der Agenda des Hauses stand, informierten sich die Spezialisten des Hauses zunächst einmal auf den einschlägigen Messen über die am Markt verfügbaren Lösungen sowie die Preise. Fündig wurde man nach dieser Marktuntersuchung bei Kontron. „Uns gefiel neben dem Produktangebot das Engagement der Entwickler, darüber hinaus war das Preiskonzept ebenfalls stimmig“, erinnert sich Karl-Heinz Wilhelm, Entwickler bei Heidelberg Postpress. „Wir fühlten uns bereits im Rahmen der Vorbesprechungen gut beraten und stellten fest, dass die Spezialisten von Kontron willens und in der Lage waren, unsere Vorstellungen umzusetzen und uns mit der Steuereinheit genau die Funktionen zur Verfügung zu stellen, die wir benötigten.“ Für den Anbieter sprach letztendlich auch, dass bereits das Mutterhaus seit Jahren eine enge Kooperation mit Kontron pflegt.

In Teamarbeit zur neuen Lösung

Gemeinsam mit Kontron konzipierte und entwickelte Heidelberg Postpress dann 2006 einen neuen kundenspezifischen IPC für die Steuerung der Falzmaschinen, der auf einem Kontron COM Express Modul sowie einem kundenspezifischen Carrier Board basiert. Diese Computer Plattform sollte die Bedienung der neuen Baureihe von Falzmaschinen verbessern und zahlreiche Funktionen zentral bereitstellen. Das individuelle Steuerelement orientiert sich explizit an den Anforderungen des Falzmaschinenherstellers und wurde zusammen mit einem Touchscreen direkt an der Maschine integriert, um den Anwendern die Bedienung der Anlage zu erleichtern und eine größtmögliche Transparenz sämtlicher Abläufe sicherzustellen.

Langlebige Produkte mit hohem Anspruch

Bei den Falzmaschinen von Heidelberg Postpress handelt es sich um langlebige Produkte, die zehn oder mehr Jahre im Einsatz sind. „Darüber hinaus garantieren wir unseren Kunden auch, dass die Nachlieferung von Ersatzteilen sowie der Support weitere 15 Jahre problemlos möglich sind, womit wir pro Maschine auf eine produktive Lebenszeit von 25 Jahren und mehr kommen“, erklärt Pasquale Aloe, zuständiger Einkäufer für Hardware-Komponenten. „Da kann der Lifecycle von Elektronik-Komponenten aufgrund der schnelleren Entwicklungszyklen im Hightech-Bereich natürlich nicht mithalten, weshalb für die von uns verwendeten Steuerelemente dann nach einem gewissen Zeitraum ein Re-Design anstand.“ Obwohl man stets für eine ausreichende Bevorratung von Ersatzteilen und Elektronik-Komponenten sorge, müsse man sich aber rechtzeitig über ein Re-Design der bis dato eingesetzten Lösungen Gedanken machen, um mit dem technologischen Fortschritt in der Elektronik-Industrie mithalten, aber den Kunden gleichzeitig ein Höchstmaß an Kontinuität für die vorhandenen Maschinen zusichern zu können.

Mit gemeinsamer Planung zum Ziel

Als Kontron die Ablösung der bislang eingesetzten Computer Plattform ankündigte, setzten sich die Spezialisten von Heidelberg Postpress 2014 erneut mit dem Embedded-Spezialisten zusammen, um die zukünftige Strategie zu besprechen und den Generationswechsel bei den Komponenten vorzubereiten. „Es geht in so einem Fall ja nicht nur um den reinen Austausch von Elektronik-Hardware, vielmehr haben wir im Zuge des Re-Designs auch beschlossen, das Betriebssystem des Steuerungsrechners von Windows XP auf Windows 7 zu migrieren“, berichtet Karl-Heinz Wilhelm. „Infolgedessen mussten auch neue Treiber entwickelt und das Bios angepasst werden.“ Es galt also, zusätzlich neue Software zu entwickeln und ausreichend Tests zu fahren, bis die neue Technologie ihre Feuertaufe bestehen und praktisch eingesetzt werden konnte. „Wichtig war uns auch, dass nicht nur die neuen Maschinen einwandfrei mit den aktuellen Komponenten arbeiten, vielmehr sollte ebenfalls garantiert sein, dass bei einem Austausch auch die alten Maschinen weiterhin problemlos funktionieren und die vom Kunden gewünschten Leistungen wie gewohnt erbringen.“ Auf der Basis des Kontron-Moduls COMe-BiP2 sowie des kundenspezifischen Carrier Boards B610 entwickelten die Spezialistenteams der Kooperationspartner eine zukunftsorientierte Steuerungseinheit für die Falzmaschinen. Eine breite Palette an Schnittstellen garantiert die nahtlose Integration der Lösung in die unterschiedlichsten Infrastrukturen. Damit ist der Betrieb der Steuerungseinheit durchgängig gesichert.

Verbesserte Bereitstellung und Funktionalität

Für die neue Version der IPC-Steuereinheit finden die Spezialisten lobende Worte: „Das System ist schneller geworden, was besonders beim Start der Falzmaschine auffällt, die heute deutlich schneller betriebsbereit ist“, so Karl-Heinz Wilhelm. „Darüber hinaus bietet uns der neue Industrie-PC aufgrund des ausgebauten Speichers die Möglichkeit, neue Leistungsmerkmale hinzuzufügen, mit denen wir unseren Kunden die Arbeit mit unseren Maschinen erleichtern.“ Äußerlich habe sich das System dagegen kaum verändert, was den Vorteil hat, dass die neue Einheit bei einem notwendigen Austausch problemlos in vorhandene Maschinen integriert werden kann, ohne dass Heidelberg Postpress Bauteile der Geräte verändern oder wechseln muss. „Damit bleibt auch für unsere Kunden alles beim Alten, sie müssen sich nicht an neue Funktionselemente gewöhnen, profitieren aber von einer deutlich besseren Leistung“, so Pasquale Aloe.

Gute Projektarbeit ist die halbe Miete

Die gute Zusammenarbeit, die das Team von Heidelberg Postpress bereits im Vorprojekt mit Kontron verband, setzte sich auch in der Phase des Re-Designs fort. „Unsere Vorstellungen und Wünsche wurden von Kontron unbürokratisch umgesetzt und unsere Fragen immer zeitnah beantwortet“, lobt Dominik Bicheler, Leiter Einkauf, die Kooperation. „Die Tests liefen während der gesamten Phase einwandfrei, brachten die gewünschten Ergebnisse und ermöglichen es uns, ab sofort den Serienbetrieb aufzunehmen.“ Aufgrund der hohen Qualität, die die Kontron-Produkte auszeichnet, zeigen sich die Spezialisten von Heidelberg Postpress überzeugt davon, dass die Lösung sich auch nach dem Re-Design in den kommenden Jahren im Arbeitsalltag bewährt und die Kunden des Hauses durch die Vielzahl neuer Features überzeugt. „Letztendlich ist das Steuerelement für unsere Kunden ein komfortables Werkzeug, das ihnen die Arbeit mit unseren Maschinen erleichtert“, erklärt Karl-Heinz Wilhelm. „Über den Touchscreen lassen sich die Bedienungsabläufe darstellen, Programme aufrufen sowie Werte und Leistungsdaten einstellen und komfortabel bedienen. Das führt nicht zuletzt zu mehr Transparenz, was den Tagesbetrieb verbessert.“

Kontron Europe GmbH
www.kontron.de

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