Qualitätsmanagement als Lifecycle-Disziplin


Virtualisierung der Testumgebung

Als weiteres Problem zwischen Entwicklungs- und Testteam zeigt sich häufig, wenn das Testteam nicht genügend Zeit hat, notwendige Vorbereitungen für einzelne Testläufe zu treffen, während in den Entwicklungsbereichen fleißig Code geschrieben wird. Wenn es bspw. drei Tage dauert, um eine spezifische Testumgebung aufzusetzen, gerät der Testablauf damit um die selbe Zeit in Rückstand. Umso enttäuschender ist es, wenn sich dann nach drei Tagen herausstellt, dass der Prüfling noch weit davon entfernt ist, auch nur die ersten Testsequenzen zu überstehen. Ein Teufelskreis entsteht: die Lücke zwischen Entwicklung und Test wird immer größer und führt schlussendlich zu Qualitätseinbußen. Die größte Hürde, die eine engere Synchronisation zwischen Entwicklung und Test verhindert, ist die Zeit, die erforderlich ist, um eine spezifische Testumgebung aufzusetzen. Wenn es gelingt, diese Setup-Zeiten zu verkürzen, könnten Tester mehr Zeit mit sinnvollen Tätigkeiten verbringen und vielleicht sogar im Einklang mit dem Entwicklungsfortschritt arbeiten. Einen Weg zu kürzeren Setup-Zeiten bietet die Virtualisierung der Testumgebung. Denn das größte Problem beim Testaufbau sind die vielfältigen Systemabhängigkeiten, die jeweils spezifische Hardware, Systeme oder Fachkenntnisse erfordern, die dem Testteam möglicherweise gar nicht zur Verfügung stehen und erst beschafft werden müssen. In einer virtuellen Testumgebung hingegen lässt sich das Verhalten einer Applikation vollständig simulieren. Dabei kann dieses virtuelle Testbett grundsätzlich in einer beliebigen Umgebung laufen, auf einer vorhandenen Hardware sowie in einer Private oder Public Cloud. Jeder Mitarbeiter kann mit seiner eigenen Testumgebung arbeiten, ohne dass die Systeme physikalisch mehrfach vorhanden sein müssen. Aus einem relativ unübersichtlichen Szenario wird eine klar strukturierte und mit wenig Aufwand konfigurierbare virtuelle Testumgebung für die ganze Organisation. Ein weiterer Vorteil der Virtualisierung besteht darin, dass virtuelle Komponenten nach und nach mit realen Komponenten kombiniert werden können, um beispielsweise Integrationstests bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Projekt zu ermöglichen. Mithilfe einer virtuellen Testumgebung können Verifikation und Validierung parallel zur Entwicklung stattfinden und lassen sich mit dem Entwicklungsfortschritt eng synchronisieren. So verkürzen sich Wartezeiten im Projekt und die Projektlaufzeit insgesamt. Das hier skizzierte Qualitätsmanagement erfordert klar definierte Prozesse mit Übergabepunkten, Schnittstellen und organisatorischen Abläufen, die dem Team vertraut sind und deren Notwendigkeit akzeptiert wird. Eine geeignete Tool-Umgebung kann viel dazu beitragen, dass die Qualitätssicherungsmaßnahmen wie erforderlich durchgeführt werden, ohne dass Teams mit administrativem Mehraufwand belastet werden. Abbildung 5 zeigt exemplarisch, welche Bereiche im Qualitätsmanagement durch IBM Rational Produkte für Qualitätsmanagement abgedeckt werden.

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