ZVEI und VDE für Ausbau der Halbleiterindustrie in Deutschland und Europa

Der VDE und der ZVEI wollen sich dafür einsetzen, dass Deutschland und Europa ihre Kapazitäten für die Produktion von Mikroelektronikchips steigern, wie die beiden Verbände beim Summit Microelectronics for Future 2022 Anfang November erklärten. Eine besondere Rolle spiele dabei der EU Chips Act, den die EU-Kommission Ende 2021 vorgelegt hat.

„Der EU Chips Act ist von hoher Bedeutung, denn der Mikroelektronikindustrie kommt in Deutschland und Europa eine essenzielle Rolle zu, weil sie die in der Lieferkette nachgeschalteten Anwenderindustrien versorgt“, so ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel. Allerdings müssen laut Kegel zusätzliche Mittel für die Vorhaben des EU Chips Act zur Verfügung gestellt werden. „Im internationalen Wettbewerb können wir nur bestehen, wenn wir wichtige europäische Industrieprojekte mit hohem Einsatz umsetzen“, betonte Kegel in diesem Kontext. Ziel müsse sein, Forschung, Entwicklung und Produktion durch eine aktive Standortpolitik und Industrialisierungsförderung substanziell auszubauen. Dazu gehöre auch, das Konzept des EU Chips Act weit auszulegen, um nicht an den Bedarfen der europäischen Schlüsselindustrien vorbeizugehen. „Notwendig ist, dass beim Chips Act alle Technologien und Strukturgrößen von Chips berücksichtigt werden“, so Kegel. Mit deutlich über 50 Prozent der Mikroelektronikproduktion Europas spiele Deutschland eine führende Rolle und müsse sich seiner Verantwortung stellen. VDE-Präsident Dr. Armin Schnettler: „Der Bedarf an Mikroelektronik wird durch die Megatrends Elektrifizierung, Digitalisierung und Energiewende immer weiter steigen.“

Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf dem Thema Nachwuchs. Der VDE schätzt, dass jedes Jahr über 19.000 neue Elektroingenieurinnen und Elektroingenieure gebraucht werden. Schnettler verweist darauf, dass stattdessen die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger voriges Jahr nochmal um gut vier Prozent zurückgegangen sei und der jungen Generation die Berufe im Elektronikbereich besser vermittelt, also attraktiver gestaltet werden sollten.

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