Surfen in Bussen und Straßenbahnen

Surfen in Bussen
und Straßenbahnen

Die Stadtwerke Augsburg bieten ihren Fahrgästen kostenlosen Zugang zu einem öffentlichen WLAN – mittlerweile in über 70 Bussen und 20 Straßenbahnen. Damit ist die Stadt ein Vorreiter in Bayern. Realisiert wurde dieses Projekt mit dem Know-how von Stahl Computertechnik und den Routern von Netmodule.

Sichere Übertragung über Mobilfunk bzw. WLAN bzw. prinzipieller Aufbau einer sicheren WLAN-Verbindung vom Fahrzeug ins Rechenzentrum. (Bild: Netmodule AG)

Sichere Übertragung über Mobilfunk bzw. WLAN bzw. prinzipieller Aufbau einer sicheren WLAN-Verbindung vom Fahrzeug ins Rechenzentrum. (Bild: Netmodule AG)


Die Stadtwerke Augsburg hat mit dem WLAN in Bussen und Straßenbahnen den freien Internetzugang im öffentlichen Raum erweitert. Im Verlauf diesen Jahres soll der mobile Internetzugriff in der gesamten Flotte von über 180 Fahrzeugen verfügbar sein. Mit über 1000 Anmeldungen pro Tag ist der Service bei den Fahrgästen sehr beliebt. Pro Tag steht jedem Passagier ein Datenvolumen von 500MB frei zur Verfügung. Als besondere Dienstleistung können sich Studierende und Mitarbeiter der Universität Augsburg über die Hotspots direkt in das Studentennetzwerk eduroam einloggen. Das nötige Wissen stammt vom Unternehmen Stahl Computertechnik. Speziell für Busse und Straßenbahnen wurde ‚vWORK WLAN für ÖPNV und Fernverkehr‘ entwickelt. Die flexible Out-of-the-Box-Branchenlösung vereint Hardware, Rechenzentrumsleistungen wie zentrales Management und Monitoring sowie die Übernahme der Störerhaftung. Um das Internet in die Fahrzeuge zu bringen, nutzt Stahl Computertechnik die Router von Netmodule. Im Vorfeld des Projekts wurden folgende Anforderungen an die zu nutzenden Geräte gestellt, damit den Fahrgästen ein zuverlässiger Service geboten werden kann:

  • • Zertifizierung für den Einsatz in Bussen und Straßenbahnen
  • • Unterbrechungsfreie Nutzung des Mobilfunknetzes (4G/ LTE)
  • • Aufbau von VPN-Tunneln zum Rechenzentrum
  • • Unterstützung von IEEE 802.1x (Authentifizierung für eduroam)
  • • Trennung von Netzwerken mittels VLAN und Multi SSID
  • • Zentrales Management, Fernwartung via Rechenzentrum und Monitoring
Abb.: Das Herzstück für das PWLAN in den Bussen der Stadtwerke Augsburg ist der E-Mark zertifizierte NB2700 Wireless Router. (Bild: Netmodule AG)

Abb.: Das Herzstück für das PWLAN in den Bussen der Stadtwerke Augsburg ist der E-Mark zertifizierte NB2700 Wireless Router. (Bild: Netmodule AG)

Die eingesetzte Technik

Das Herzstück bilden Router der Typen NB2700-LW-G und NB3700-LW-G von Netmodule. Mit der E-Mark Zertifizierung ist der NB2700 für den Einbau in Busse geeignet, und mit Erfüllung der Bahn-Norm EN50155 zielt der NB3700 auf Straßenbahnen ab. Weil sie für den Temperaturbereich von -25°C bis +70°C respektive -40°C bis +70°C ausgelegt sind, können die Router problemlos auch in das Fahrzeugdach eingebaut werden. Über ein LTE-Mobilfunkmodul (4G) sowie ein WLAN-Modul nach IEEE 802.11n-Standard bringen die Geräte das Internet in die Fahrzeuge bzw. Straßenbahnen. Bei Bedarf ist es möglich, sie mit mehreren SIM-Karten auszustatten und so die Dienste von mehreren Providern zu nutzen. Das WLAN-Modul kann im Access Point Modus bis zu vier SSIDs mit jeweils eigener Netzwerkkonfiguration verwalten. Deshalb ist es möglich, im Bus oder in der Straßenbahn sowohl auf das WLAN der Stadtwerke zuzugreifen als auch auf eduroam. Zum Einloggen in das eduroam-Netz muss man Benutzername und Passwort angeben. Dies wird mit dem Standard IEEE 802.1x, einem Standard zur sicheren Authentifizierung in einem Netzwerk, realisiert. Das WLAN ist so aufgebaut, dass die Nutzer isoliert sind und sich so untereinander nicht sehen können, was die Sicherheit erhöht. Die ‚Always On‘-Funktion der Router stellt die unterbrechungsfreie Übertragung sicher, das standardisierte Mobile IP-Protokoll sorgt dafür, dass auch bei Verbindungsunterbrechung der Technologiewechsel, z.B. vom WLAN der Stadt Augsburg (z.B. am Königs- oder Rathausplatz) oder dem WLAN der Stadtwerke bzw. dem eduroam auf Mobilfunk und umgekehrt, in den Fahrzeugen nahtlos funktioniert. Im unternehmenseigenen redundanten Rechenzentrum der Stahl Computertechnik ist jeder fahrende Bus und jede Straßenbahn registriert, und deren Online-Status wird über das Netzwerk verfolgt. Über dieses Monitoring lassen sich Verfügbarkeit, Bandbreite und Auslastung des WLANs überwachen, bei Störungen erfolgt ein automatisierter Versand von Alarmmeldungen per E-Mail oder SMS. Diese Möglichkeit der zentralen Verwaltung der Geräte war den Verantwortlichen der Stadtwerke besonders wichtig. Jetzt können Konfiguration und Firmware einfach und schnell über LTE per Fernwartung aus dem Rechenzentrum aktualisiert werden, so dass die Busse dafür nicht extra ins Depot fahren müssen. Im Rechenzentrum befindet sich auch ein Contentfilter, der jugendgefährdende oder illegale Inhalte und Websites sperrt. Zusatznutzen bringen die an die Router angeschlossenen Fahrgastinformationssysteme in den Fahrzeugen: Über die LTE-Verbindungen lassen sich neue Nachrichten über aktuelle Störungen übermitteln, die Haltestellen anzeigen und Anzeigen und News publizieren. Für die drei Anwendungen Passagier-WLAN, Fernwartung und Fahrgastinformationsübermittlung werden drei getrennte VPN-Tunnels aufgebaut, die im Rechenzentrum von Stahl Computertechnik terminiert sind. Die Übertragung der Daten für die drei Anwendungen erfolgt ebenfalls – voneinander getrennt – mittels VLANs. Mit diesem WLAN-Angebot für ihre Fahrgäste haben die Stadtwerke Augsburg echten Mehrwert geschaffen.

NetModule AG
www.netmodule.com

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