Hürden bei der Vermarktung von IoT-Services

Nun ist Abhängigkeit kein schlagendes Argument, da diese immer besteht – von Zulieferern, wie sich in der aktuellen Lieferkettenproblematik gezeigt hat, oder von überlasteten Steuerberatern. Jedes Unternehmen ist in verschiedene Netzwerke eingebunden und damit auf die eine oder andere Art abhängig. In Bezug auf eine Softwarelösung können Unternehmen diese abmildern, indem sie in ihrem Risiko-Management eine Austauschbarkeit des Externen vorsehen. Das bedeutet, dass sie ihre Daten aus Systemen heraus exportieren und in andere Systeme umziehen können, aber auch, dass sie verstehen und dokumentieren, was genau die Leistungen des Externen umfassen. Technische Dokumentation müssen vollständig und verständlich sein. Wichtig ist auch, dass der Code der programmierten Software in das Eigentum des Maschinenbauers übergeht und er die notwendigen Rechte erhält, um den Code im Zweifelsfall selbst oder mit Hilfe eines Dritten weiterverwenden zu dürfen. Es versteht sich von selbst, bei der Auswahl der Geschäftspartner auf Vertrauenswürdigkeit zu achten und ihre Referenzen genau zu prüfen: Bei der Umsetzung einer Digitalstrategie handelt es sich um eine enge und bedeutsame Zusammenarbeit, die auf Augenhöhe und als ehrliche Partnerschaft stattfinden muss. Maschinenbauer müssen sich darüber im Klaren sein, dass es keine realistische Alternative zu externen Partnern gibt, wenn sie digitale Geschäftsmodelle aufbauen wollen und das Knowhow nicht im Haus vorhanden ist. Dessen Aufbau ist zeit- und kostenintensiv und für Maschinenbauer, die eben nicht originär IT-Unternehmen sind, schwierig. Selbst, wenn geeignetes Personal gefunden und eingestellt wird – dieses kann auch wieder kündigen. Ein gutes Verhältnis mit einem erfahrenen Partner stellt einen deutlich resilienteren Ansatz dar.

Fazit

Maschinenbauer, die das Potenzial der Digitalisierung nicht erkennen und für sich nutzen, werden früher oder später vom Markt verschwinden. Denn keiner kann es sich mittelfristig erlauben, Umsätze und Zusatzgeschäfte einfach liegen zu lassen. Für neue Geschäftsmodelle kann Überzeugungsarbeit beim Kunden und im eigenen Betrieb notwendig sein. Doch dafür sprechen stechende Argumente.

Alexander Niemann, CEO Smartsquare GmbH

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